Seele freireden oder lieber nicht?

Ich höre von vielen, dass sie Tagebuch schreiben. Das habe ich früher auch gemacht. Allerdings bestand das nicht daraus, das ich geschrieben habe: Oh er hat mich heute angesehen, der süße Typ aus der anderen Klasse oder die Lehrer waren heute wieder recht nett oder so etwas.

Ich habe Liedtexte aufgeschrieben oder irgendwas gemalt oder ausgeschnitten. Das hat mir immer geholfen, weil ich in manchen Texten das gefunden habe, was mich bewegt oder beschäftigt hat. Das ist auch heute noch so. Meist wissen irgendwie die anderen immer besser, was sie zu meiner Situation sagen würden, wie ich selber. Ich habe ein Problem damit, meine Gefühle auszusprechen und in Worte zu fassen.

Auch habe ich manchmal ein Problem, hier in dem Blog alles so schreiben, wie ich es fühle oder denke, obwohl ich dann am liebsten alles von der Seele schreiben will, was in mir los ist.

Allerdings habe ich da wieder das Problem, das ich nicht weiß, was andere dann denken. Wie mein Post „Bin ich der Vollpfosten, oder jemand anderes?“ oder „Ich könnte Durchdrehen“.

Es gibt Menschen, die nicht wissen müssen, wie es mir geht, weil sie es eh nicht verstehen. Also warum sollten sie verstehen, wenn ich schreibe, das gerade sie es sind, über die mich ärgere und dann nicht verstehen, warum. Ändern würden sie eh nichts, weil sie wichtiger sind als ich oder meine Familie.

Ist das falsch? Sollte ich lieber alles schreiben und mich auf Diskussionen und Tränen einlassen, die von der anderen Seite eh nur geheuchelt sind, damit ich die Seele desjenigen wieder Streicheln muss, obwohl ich das gebrauchen könnte? Damit derjenige wieder im Rampenlicht steht, weil er ja soviel für mich und die Kinder getan hat, obwohl dies Monate bis Jahre her ist und ich die letzte Zeit immer wieder zurückstecken musste?

Da war der Kindergarten, wo ich die Eingewöhnung von Luca abbrechen sollte, nur das man 2 Tage früher ins Krankenhaus kann, damit man schneller wieder raus ist. Oder der Termin beim Anwalt, wo man sich einen Termin beim Arzt hat geben lassen, obwohl man wusste, dass ich da einen Termin der wichtig für die Verhandlung der Kinder war, wo ich dann da stand und alles umschmeißen musste, um dahin zu kommen. Termine in der Schwangerschaft vor 3 Jahren, die ich absagen musste, weil jemand Termine hatte, wo ich ihn hinfahren musste.

Klar war die Person in anderen Situationen auch da, als ich Notfallmäßig ins Krankenhaus musste, weil der Doc meinte, meinem Ungeborenen Liebling geht es nicht gut und sollte geholt werden. Oder das vorgestreckte Geld für die Zimmerausstattung und den Kinderwagen, oder hier und da mal ein paar Klamotten für den Kleinen oder die Große. Das muss auch gesagt werden. Positives ist immer gut.

Sich dann aber angreifen lassen, weil man sagt, meine behinderte Schwester hätte Arbeiten gehen sollen, dann wäre es leichter gewesen, als meine Mutter zur Knie OP musste, weil sie verstanden hat, ich hätte um 17 Uhr einen Termin, der allerdings um 14 Uhr war, und das wurde 2 Wochen lang fast täglich angesprochen, ist nicht fair.

Das meinte ich dann mit, das andere immer wichtiger sind. Mir wird nicht zugehört.

Also, was soll ich in meinen Blog schreiben, den ich dann Tagebuch verwenden würde? wirklich alles oder soll ich doch nur die lieben und netten Sachen schreiben?

Ich finde, das meine Negativen Sachen, die mich teilweise treffen und mir wehtun, andere zum lachen bringen, weil ich der Ansicht bin, das meine Familie das einfach ist: zum lachen.

Gerade was teilweise meine Mutter aufs Tablett legt, ist der Hammer (siehe: bin ich der Vollpfosten oder jemand anderes). Ihre absoluten Scheuklappen, die sie hat, immer nur ihren Vorteil zu sehen. Alle anderen als Dumm und nicht wissend da stehen zu lassen, nur weil sie meint, das sie es besser weiß oder jeder andere, aber nicht der, den sie als erstes gefragt hat.

Ich bin zum Beispiel total bescheuert und kann kein Auto fahren, weil ich mich in einer total für mich fremden Stadt, mit geänderter Verkehrsführung und Baustellen und trotz Navi verfahren habe, bzw. in die falsche Straße eingebogen, die beide direkt nebeneinander waren.

Hallo, ich habe ein Aufmerksamkeitsproblem, das sich nicht dadurch zum positiven verändert oder verschwindet, das ich ein Navi habe, das mit mir redet, ein Baby, das weint, eine Mutter, die mir ständig reinredet das ich zu schnell fahre, zu spät bremse oder einfach nur zu blöd bin zum fahren, eine Tochter, die zu diesem Zeitpunkt noch im Heim war und mir erzählen wollte, wie es ihr geht und auch noch das Radio, das locker vor sich hin blubbert. Das war in dem Moment einfach zu viel.

Heute versuche ich es zu vermeiden, bei Facebook alles zu posten, was mir in den Sinn kommt, versuche aber in ADS Gruppen vielleicht was loszuwerden um da dann auch nur Spot zu ernten, zumindest laut meiner Auffassung.

Ich bin der Ansicht, das sich die, die ich bei Facebook „kenne“, nicht für meinen Seelenmüll, meine Fotos oder was auch immer, interessieren. Bis auf meine Mutter, die immer wieder froh über ein Foto von ihren Enkeln ist (obwohl sie bei allen 4 wollte, dass ich sie abtreibe).

Außerdem muss ich aufgrund meiner Mutter aufpassen, was ich schreibe, damit sie es nicht wieder in den falschen Hals bekommt und ich dann wieder Wochenlang diskutieren und erklären muss und ihre Seele streicheln.

Ja ich schreibe nur über meine Mutter, weil es keinen anderen gibt, über den ich mich soviel aufregen kann. Ich habe keine Freunde, nur meine kleine Große Familie, die nur halb ist. Freunde haben mich viele enttäuscht und seit dem die Kinder weg sind, sind auch die sogenannten Freunde weg und reden nicht mehr mit mir. Menschen, die mir oder uns immer Helfen wollten, sind weg. Ich bin auch nicht böse drum, so brauch ich mich nicht auf sie verlassen müssen und brauch dann nicht enttäuscht sein, wenn es nicht klappt oder ich wieder alleine dastehe.

Danke fürs lesen. In diesem Sinne.

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